Heute habe ich eine Songfic, an der ich mich gerade versucht habe. Sie ist zu dem Lied "Painting Flowers" von All Time Low geschrieben. Das Lied gehört zu dem Alice im Wunderland Soundtrack und ich finde es einfach wundervoll.
Anmerkung zur Songfic: Die Zitate, die kursiv geschrieben sind, sind die Lyrics des Liedes. Die gehören also nicht mir. Die Idee ansonsten gehört allerdings mir.
Außerdem glaube ich, dass mein Schreibstiel mitunter recht "eigen" ist. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
Painting Flowers
„Strange
Maze, what is this place?
I
hear voices over my shoulder
Nothing’s
makin‘ sense at all
Wonder,
why do we race?“
Die Nacht war pechschwarz. Der Mond schaffte es kaum, die dichte
Wolkenschicht zu durchleuchten. Der Wald lag unruhig da. Rascheln war die Musik
der Nacht. Hin und wieder ein Schrei.
Eine Stimme, die meinte mit jemandem zu reden. Schritte, die einem Weg
folgten. Gestalten, umherwandernd.
Verloren oder auf der Suche. Ein Schauspiel ohne Sinn in einem endlosen Labyrinth,
von Dunkelheit regiert. Ein Lied, das in
der Nacht ertönte. Und die Welt schien stillzustehen, zumindest für einen
Augenblick.
„When
everyday we're runnin' in circles
Such a funny way to fall
Tried
to open up my eyes
I'm
hopin' for a chance to make it alright“
Die Stimme, die die Nacht durchschnitt war schwer zu beschreiben. Sie
war weder hoch noch tief. Schmerz klang in ihr mit, und doch war da Hoffnung.
Sie berührte die Wesen des Waldes; die Wesen dieser seltsamen Welt. Auch das
dunkelste Gemüt hielt für einen Augenblick inne. Eine seltsame Magie. Man hörte
wieder Schritte. Sie waren hastig. Jemand rannte. Dann war da das Keuchen, eine
Lunge, die nach Luft rang. Und auf einmal endete es, mit einem dumpfen
Geräusch. Ein Plumpsen. Dann ein Kichern.
Das Stimmengewirr; die Verrückten, die wahnsinnig geworden waren in der
Dunkelheit. Die, die noch immer auf der Suche nach einem Ausweg waren, oder
die, die die Hoffnung aufgegeben hatten und ihr Dasein fristeten.
„When
I wake up, the dream isn’t done
I
wanna see your face and know I made it home
If
nothing is sure, what more can I do?
I
am still painting flowers for you“
Die Stimme, die sang. Es war die eines Mannes. Mit einem Pinsel in der
Hand stand er auf einer Lichtung. Umschlossen, gefangen, von einer Hecke aus
Dornen. Grün, das in der Nacht schwarz aussah, doch ohne Blüten. Ein Schnitt
auf seinem Arm, aus dem eine rote Flüssigkeit quoll. Blut, das von dem Pinsel
aufgesogen wurde. Mit geübten Bewegungen malte seine Hand eine Blume; die Blüte
einer Rose. Gemalt, in der dunkelroten Farbe seines Blutes.
„Show
you my cards, gave you my heart
Wish
we could start all over
Nothing’s
makin‘ sense at all
Tried
to open up my eyes
I’m
hopin‘ for a chance to make it alright“
In der Mitte der Lichtung lag sie. Eine Frau. Ihre Haut war weiß, ihr
Haar leuchtete wie Gold in der Nacht. Ihr Körper war bedeckt von einem
schwarzen Kleid. Sie war auf den kalten Boden gebettet. Der junge Mann
wünschte, er könnte es ihr bequemer machen. Es tat ihm weh zu wissen, dass er
sie nie mehr zurückbekommen konnte. Dieses Wissen ließ sein Blut weiterhin
fließen. Und sein Blut malte die Rosen in die Hecke. Doch die Blüten
verblühten, sobald er den Pinsel absetzte. Er war gefangen in einem Kreislauf.
Dunkelheit lag über dem Wald, in dieser Nacht. Es war eine Nacht, wie
jede andere. Und wieder sang er sein Lied. Alle hörten es. Es faszinierte sie
aufs Neue, auf wenn es dem Wahnsinn und der Dunkelheit keinen Einhalt gebieten
konnte.
Die Atemzüge der Frau auf der Lichtung waren schon lange nicht mehr
vorhanden. Das Leben hatte sie verlassen. Und mit ihrem Leben war der Wald in
die Dunkelheit gefallen. Eine Dornhecke beschützte sie und ihren Prinzen. Diese
jedoch ertrank in seiner Trauer und Einsamkeit. In der Dunkelheit, die niemals
wich. In der Nacht, die nie ein Ende fand. Umgeben von den Stimmen der
Wahnsinnigen, dem Rauschen der Pflanzen, den Schreien und Schritten. Inmitten
dieser Klänge ertönte sein Lied, immer und immer wieder.
„When
I wake up, the dream isn’t done
I
wanna see your face and know I made it home
If
nothing is sure, what more can I do?
I
am still painting flowers for you
I
am still painting flowers for you“
Die Blumen die wieder verschwanden. Sie brauchten Licht um erhalten zu
bleiben. Doch in einer Welt ohne Licht konnten sie nicht leben. Deshalb
verblühten sie. Vergebens versuchte der Mann sie wieder und wieder
zurückzuholen. Doch er konnte es nicht. Dabei hatte sie, seine Prinzessin, doch
Rosen geliebt. In einem dunklen Rot, der Farbe des Blutes mit der er sie malte.
Seine blasse Haut war ebenmäßig und schimmerte ein wenig wie Porzellan, seine dunkelbraunen
Haare waren glatt und auch der Wind konnte sie nicht durcheinander bringen.
„I
heard everything you say
I
don’t wanna lose my head“
Das, was seine Haut schimmern ließ, war die Hoffnung. Eine Hoffnung,
die mit der Frau gestorben war. Und doch existierte sie noch, ebenso wie die
Liebe, die in seinem Herzen zurückgeblieben war.
Ein schriller Schrei zerriss Nacht, mischte sich zu seiner Stimme. Das
Lied war jedes Mal wieder einzigartig und jedes Mal wurde der Schmerz in der
Stimme größer.
Die Frau mit dem goldenen Haar hatte ein Lächeln auf den Lippen. Eine
Träne löste sich aus ihrem geschlossenen Auge und rollte über ihre Wange. Sie
war tot. Und doch war sie da. Der Teil von ihr, der im Herzen des Prinzen lebte
war noch da. Und sie teilte seinen Schmerz. Und doch konnte sie ihn nicht
lindern.
Und der Prinz malte eine weitere Blume auf die
grün-schwarze Dornenhecke.
Und Dunkelheit lag über dem Labyrinth des Waldes.
Und die Stimme erlosch nach den letzten Zeilen des
Liedes.
Und doch stoppte das Geflüster nicht.
„When I wake up, the dream isn’t done
I wanna see your face and know I made it
home
If nothing is sure, what more can I do?
I am still painting flowers for you
I am still painting flowers for you
I am still painting flowers for you“
~*~
P.S. Wenn jemand Lust hat kann er ja mal bei meinem Account bei Fanfiction.de vorbscheischauen. Da habe ich noch ein paar mehr Storys. -> http://www.fanfiktion.de/u/Helios-
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