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Sonntag, 7. Juli 2013

Bea geht - Ein Abschied auf Raten - Sebastian Willing - Rezension







Sebastian Willing
Flexibler Einband, 160 Seiten
Genre: Schicksalsroman
Erschienen bei BoD, Juni 2013
ISBN: 978-3-7322-4139-2





 Inhalt

Dieses Buch beschreibt den Abschied von einem Kind, einem geliebten Menschen, einem Baby. Es begleitet drei Menschen auf einem Weg, dessen Ende bereits bekannt ist, dem Kampf zwischen Herz und Verstand, in dem Wissen, dass keiner von beiden gewinnen kann. Es gibt keinen Gewinner, wenn man sein Kind verabschieden, sich von seinem Baby trennen muss, selbst wenn es kein Abschied für immer ist.
Dieses Buch enthält Gedanken, Gefühle, Belangloses und Interessantes, Höhen und Tiefen. Es möchte unterhalten, ein Lächeln vermitteln und versinkt dennoch stellenweise in Traurigkeit. Es erlaubt Einblicke, die vorher noch nie geschrieben, zum Teil nicht einmal ausgesprochen wurden.
Dieses Buch ist keine Geschichte, keine Fiktion und keine Utopie, sondern die Dokumentation eines vorgezeichneten Weges, den zu gehen viel Kraft gekostet hat, obgleich es keine Alternative gab. Es klärt auf über die Hintergründe und lässt zugleich entscheidende Fragen offen. Fragen, die tatsächlich bis heute unbeantwortet sind und vermutlich auch nie mehr beantwortet werden.



Cover

Das Cover zeigt Bea mit einer pinken "Wuschelmütze". Im Hintergrund, so würde ich vermuten, sieht man einen abendlichen Wolkenhimmel.
Ich finde das Motiv gut gewählt, denn es geht ja schließlich um Bea in diesem Buch und so sollte ihr Gesicht auch das Cover zieren.


Aufbau, Stil

Das Buch ist in diverse Kapitel unterteilt, die mit der Geschichte um Bea beginnen, später kommt dann eine Art "Countdown", der die Zeit bis zu ihrem Umzug beschreibt und am Ende werden die Wochen und Monate danach beschrieben.
Ebenso sind ein Prolog und ein Nachwort enthalten.


Meine Meinung

Das Buch hat mich berührt.
Die Geschichte von Sebastian und seiner Frau ist mir wirklich ans Herz gegangen.
Plötzlich trat Bea in ihr Leben, obwohl beide noch jung und unerfahren waren. Anfangs lief alles ganz normal, doch Bea wollte partout nicht sprechen, was den beiden schon Sorgen bereitete. Als Bea drei Jahre alt war, hatte sie bei einem Spaziergang ihren ersten Anfall.
Jahre und verschiedene Therapien, Krankenhausaufenthalte, sowie zig Untersuchungen haben bis heute keine Antwort auf die Frage "Was Bea hat" gebracht.
Irgendwann fällt der Entschluss, Bea in eine Wohngruppe "abzugeben". Doch Herz und Verstand arbeiten gegeneinander. Ist es richtig oder falsch?


Fazit

Es ist ein tolles Buch, auch wenn einen das Schicksal der Familie wirklich mitnimmt.
Sebastian schreibt die Geschichte ein wenig distanziert, aber dennoch so, dass man sich gut in die Geschehnisse einfühlen kann. Immer wieder findet man ironische/ sarkastische Anmerkungen zu den deutschen Behörden, was einem des öfteren ein Grinsen ins Gesicht zaubert.
Die Distanz, die Sebastian beim Erzählen der Geschichte genutzt hat, ist vielleicht eine Art Selbstschutz, um die Gefühle, die sie damals gespürt haben, nicht noch einmal an sich heranzulassen.
13 Jahre Pflege eines Kindes, das im Geiste nur 1 1/2 Jahre ist, ist eine stolze Leistung, die höchsten Respekt für Sebastian und seine Frau verlangt.
Wer wissen möchte, wie es im Leben von Bea und ihrer Familie weiterhin ergeht, der kann gerne bei Sebastians Blog vorbeischauen, denn dort berichtet er regelmäßig.


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