Erst einmal wünsche ich euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr! Ich glaube Mitte Januar darf man das noch, wenn man bis dahin nichts hat von sich hören lassen!
Ich hoffe, ihr seid gut gestartet, vielleicht mit mehr oder weniger neuen Vorsätzen, was 2014 alles anstehen soll. Für mich ist das neue Jahr auf jeden Fall wieder ein "normales" Jahr, ich werde wieder einen normalen Arbeitsrhythmus haben und mich vielleicht auch meinem Buchprojekt widmen können, dass in einer Schublade vor sich hin schlummert, wer weiß...
Aber eigentlich möchte ich euch heute von Zhora erzählen.
Ich habe Zhora gestern Abend zum ersten Mal getroffen und bin total begeistert von dieser engagierten, cleveren jungen Frau. Zhora kommt aus Afghanistan, ist im Alter von zehn Jahren von dort geflüchtet und lebt und studiert jetzt hier in Deutschland, in Siegen. Sie hatte Glück, denn Frauen haben es in ihrer Heimat schwer, ohne Mann enden sie als Bettlerinnen auf der Straße, werden misshandelt, entführt, umgebracht. Wenn sie Kinder haben, droht ihnen das gleiche Schicksal, die Armut und das Elend sind unvorstellbar groß.
Zhora hat mir gestern erzählt, wie schlimm ihre Erinnerungen an ihr Heimatland einmal waren, dass sie eigentlich nichts mehr damit zu tun haben wollte. Dann ist sie vor gut vier Jahren noch einmal in Kabul gewesen und jetzt ist alles anders: sie will helfen. Zhora war gestern Abend bei uns im Lokalzeit-Studio und hat von ihrem Hilfsprojekt erzählt. Dass Frauen in Kabul nähen und sticken können, das macht sie sich dabei zu nutze. Die tollen Stücke, die dort per Hand angefertigt werden, verkauft Zhora hier in Deutschland, sie will einen Online Shop aufbauen, einen Verein gründen, immer mehr Frauen auf diese Weise helfen und auch eine Schulklasse für Waisenkinder in Kabul einrichten. Wahnsinn, wenn man sich vorstellt, dass das auf diese Entfernung gelingt! Dabei kann nur ein Euro schon das Essen für eine Person für einen ganzen Tag sichern. Und was ist in unseren Verhältnissen schon ein Euro?
Zhora hat mich tief beeindruckt, mit ihrer engagierten, mutigen Art, die Frauen und Kinder in ihrer Heimat nicht zu vergessen.
Sie sucht noch Unterstützung für ihr Projekt, im Moment helfen ihr fünf Kommilitonen - ausgerechnet Männer, sagt sie und lacht dabei. Aber das kann auch Zufall sein. Ich glaube, das Zhora es schafft, ihre Pläne zu verwirklichen und ich glaube auch, dass ihre Art zu helfen viel effektiver ist, als das, was politisch in Ländern wie Afghanistan getan wird, oder eben versäumt wird. Sie revolutioniert sozusagen das System ganz heimlich, indem sie Frauen Löhne zahlt für ihre Arbeit, ihnen das Gefühl gibt, wertvoll zu sein. Dass sie es nicht nötig haben, am Straßenrand um Almosen zu betteln und doch nur Schläge und Tritte ernten. Vielleicht habt ihr ja auch Lust Zora zu helfen, oder habt Interesse an dr tollen Mode aus Kabul. Ihr findet sie im Netz unter www.ssl-project.org.
Und damit wünsche ich euch noch eine schöne Restwoche!
Bis bald,
Eure Anne
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