Ach, dieser blöde Perfektionismus im Alltag. Damit meine ich
nicht die Arbeit, die muss schließlich sorgfältig und gewissenhaft gemacht
werden. Was ist mit dem Rest vom Alltag? Braucht es da immer die große
Inszenierung?
Natürlich ist es eine aberwitzige Vorstellung, in einem
tollen Sommerkleid und perfekt gestylten Haaren über eine blühende Wiese, dem
Traummann in die Arme zu laufen. Man dreht sich im Glück. Im echten Leben,
fragt man nach der Fernbedienung und teilt sich Käseblätterteigstangen mit Dip.
Perfekt ist eben das, was man selbst unter Perfektion versteht.
Es ist eine Sache der Sichtweise.
Überlegen Sie bitte: Kennen Sie einen Menschen in Ihrem
Bekanntenkreis, der nie wirklich mit etwas zufrieden ist? Dem etwas schnell zu
primitiv ist oder ablehnt, ohne es überhaupt probiert zu haben? Je perfekter
jemand versucht, Perfektion widerzuspiegeln, desto misstrauischer sollten wir
werden!
Es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen einem, der
einfach mitdenkt und dem anderen, der es allen recht machen will und dabei
seine eigenen Bedürfnisse vergisst.
Trick 1 (der schwerste von allen!): keine Angst vor dem
Scheitern
Was ist das Schlimmste, das passieren könnte, wenn Sie es
vergeigen?
Eine Prüfung wiederholen? Sich aufrichtig entschuldigen? Noch mal
von vorn anfangen? Das Grübeln wir zu einem Dauer- Szenario. Versuchen Sie die
Prüfung, den Vortrag oder anderes nach bestem Wissen und Gewissen
vorzubereiten.
Wenn dann der Moment kommt, nur auf das Konzentrieren, was vor Ihnen
liegt. „Im Moment zu leben“ ist manches mal nicht unbegründet, wenn es uns
hilft, unsere Energie in diese derzeitig wichtige Situation einzusetzen. Was
gestern war, muss und soll Ihren Kopf nicht mehr belasten. Was morgen sein
wird, können Sie im Grunde nicht genau vorhersagen. Das Einzig wichtige ist,
Ihren Job, den Sie heute haben, gut zu machen- im Jetzt.
Trick 2: Potenzial und Talente erkennen und dabei
realistisch bleiben
Es gibt Menschen dir verrennen sich in einer Idee. Sie
wollen Superstar oder bezahlter Urlauber werden.
Die persönlich vorhandenen
Grundvoraussetzungen sind eher weitgehend eingeschränkt. Manchmal haben wir
Glück, und jemand, der es gut mit uns meint, sagt: „Hey, lass mal lieber gut
sein und such dir was, das besser zu dir passt!“ Oder auch: „Ich glaube an dich
und das, was du verwirklichen möchtest. Ich weiß nicht wie aber ich werde dich
Unterstützen, so gut wie ich kann!“
Vergleiche mit anderen bringen nichts-
frustriert in den meisten Fällen nur und senkt den Selbstwert. Finden Sie
heraus, was nur Sie ausmacht und machen Sie was daraus.
Trick 3: Wechsel der Perspektive
Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Vogel oder ein Frosch.
Aus dieser Perspektive schauen Sie auf Ihr eigentliches Ich. Was sehen Sie?
Zeitdruck und das Gefühl, nicht alles unter einem Hut zu bekommen? In einem
Sprichwort heißt es: „Der Weg ist das Ziel.“ Statt sich zu verzetteln, hilft es,
alles in Teilschritten zu bewältigen, um das eigentliche Ziel nicht aus den
Augen zu verlieren. Manchmal muss man sogar vom Weg abkommen, um über einen
Schleichweg schneller voranzukommen.
Trick 4: Rückschläge verkraften und optimistisch bleiben
Sie sind weder „Wonderwoman“ noch „Supermen“. Wie geht’s weiter?
Aus Fehlern lernen, abändern, und von neuem beginnen. Die Meisten scheitern
daran, das Sie so weitermachen oder aufgeben, ohne daraus etwas gelernt zu
haben.
Eine Geschichte zur Perfektion:
Ich hatte mir zu meinem eigenen Geburtstag einen Kuchen
gebacken. Am Abend zuvor war ich im Grunde zu müde, um in der Küche noch
irgendwas auf die Reihe zu bekommen.
Leider hatte ich es versäumt eine
Tiefkühltorte in der Rückhand zu haben. Ich musste also nun diesen ‚blöden
Kuchen‘ backen. Ich habe was zusammengekleckert und anschließend verpackt.
Am
darauffolgenden Ehrentag kam der Kuchen zum Vorschein. Ein großes, braunes,
matschiges Etwas.
Nachdem ich Schadensbegrenzung vom Transport betrieben hatte
und den überlaufenden Schokorand mit dem Messer in Form gebracht hatte, sah der
Kuchen ein wenig ansprechender aus. Er hat geschmeckt und alle waren froh, über
diese Backkreation. Manchmal erzeugt man selbst mehr Stress, als andere. Es
zählt die Geste am Ende.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen