Ich habe bei einem Gewinnspiel gewonnen. Aber freuen Sie
sich nicht zu früh für mich, denn der Gewinn war (unerwartet) Katzenfutter.
Blöd nur, dass ich gar keine Katze habe. Eine gut Freundin
von mir allerdings schon.
Ich packte die Katzenfuttersnackbeutel in ein großes
Briefkuvert, mit der Mission, dieses in den Briefkasten meiner Katzenfreundin
einzuwerfen. Es sollte erwähnt werden, das meine Freundin in einem speziellen
Stadtbezirk wohnt. Dieser besteht zur Zeit aus Umleitungen, Sperrschildern und
Einbahnstraßen. Als Autofahrer lässt man da nicht nur Nerven, sondern Zeit-
viel Zeit!
Nach einer gefühlten Reise durch „Mittelerde“, bog ich in
ihre Straße ein. Die Parkplatzsituation war auch eine wiederkehrende
Katastrophe, denn es gibt kaum welche. Das letzte Parkfeld sollte mir gehören.
Sollte…
Dann eben Direktzustellung. Umkehren kam für mich nicht in
Frage, dafür war der Weg zu beschwerlich. Ich klingelte an der Mietshaustür
unter ihrem Namen >>Dingdong<< >>Dingdong<<. Keiner da.
Im Haus selbst war im Erdgeschoss ein frivoles Etablisment
eingemietet. „Irgendwie muss man sich doch Zugang in das Haus verschaffen
können?“, dachte ich mir und klingelte kurz um bei diesem Studio. Mir wurde die
Haupttür elektronisch entriegelt, der Annahme wohl ausgehend, dass ich ein
Interessent wäre. Schnell huschte ich durch den großen Erdgeschosshausflur. Als
ich mich bereits im ersten Stock befand, hörte ich es unten nur Schimpfen. Man
ist von einem Klingelstreich ausgegangen. Kann ja keiner wissen, dass ich nur
Katzenfutter zustellen möchte. Dieses legte ich unter der Fußmatte meiner
Freundin und hoffte, dass es von der richtigen Person in Empfang genommen wird.
Da ich der verärgerten Studiodame nicht über den Weg laufen
wollte, musste ich schneller wieder draußen sein, bevor sie mich abfangen konnte.
Hatte geklappt.
Im Nachhinein eine wirklich harmlose und witzige Anekdote,
über die ich selbst gern schmunzel. Übrigens, der Katze hat es geschmeckt.
Manch einer von Ihnen würde wohl jetzt sagen: „Das beweist
es wieder: Tue nichts Gutes, dann wiederfährt dir nichts Böses!“
Doch Böses ist mir nicht widerfahren. Manchmal verlässt man
nur seine geliebte Komfortzone.
In diesem Sinne „Miez- Miez- Miau“.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm
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