Weihnachtszeit bedeutet Zeit der Wärme und des Lichts. So
viel zur Theorie.
Als wäre der Heiligenschein unserer Umwelt nicht schlimm
genug, müssen wegen des enormen Mehrverbrauches der ganzen
Weihnachtsbeleuchtungen unsere Atomreaktoren mehr Strom produzieren. Und schon
bekommt diese ganze Pseudo- Romantik einen ganz merkwürdigen Nachgeschmack.
Und
selbst, wenn wir diesen ganzen Umweltkram ausblenden und außen vor lassen,
binden wir uns die Arbeit selbst ans Bein. Wir dekorieren unsere Wohnung
weihnachtstauglich und behaglich mit allerlei Krimskrams. Wir karren das ganze
Zeug vom Dachboden herunter oder kaufen irgendwelche Glitzerkugeln zusätzlich,
damit es überall funkelt und Weihnachtsglamour ausstrahlt.
Und als wäre das
nicht genug, muss alles mit Lichterketten behangen werden. Ich hasse
Lichterketten, wenn ich sie selbst aufhängen muss. So schön, wie diese kleinen
Lämpchen auch an das Hinterteil von Glühwürmchen an einem Sommerabend am See erinnern,
und dem Raum ein angenehmes indirektes Licht geben- Lichterketten haben ein
Eigenleben.
Wie sonst erklärt sich das Phänomen, dass eine beim Abbau
ordentlich zusammengewickelte Lichterkette, ein Jahr später wieder verkordelt
ist?
Es ist eine Geduldsprobe. Lichterketten entwirren wäre eine
gute Idee für einen Existenzgründer. Macht das doch mal professionell! Wer Pech
hat, schrottet beim Entwirren der Lichterkette mehrere Glühbirnchen. Und schon
leuchtet die Hälfte von dem ganzen Elektro- Strick nicht mehr. Besser kommt man
da mit LED‘ s. Ach, es ist eine Never- Ending- Story! Besonders stolz sind wir,
wenn wir es geschafft haben das ganze Weihnachtsszenario wieder einmal
bewältigt zu haben.
Die Frage ist nur: Wer räumt am Ende den ganzen Scheiß
wieder weg? Was da alles an freie Zeit drauf geht? Für manche Leute rechnet es
sich und andere gehen einfach zu Besuch bei Freunden und Verwandten, wo es
schön geschmückt ist. Natürlich ist das auch eine Möglichkeit. Was das richtige
Maß an Weihnachtswahnsinn ist? –Darauf habe ich keine Antwort.
Mittlerweile
habe ich das Entwirren der Lichterkette geschafft. Es hat „nur“ eine halbe
Stunde
gedauert.
Das Ergebnis ist, nach all‘ dem Groll und der Arbeit, einfach
magisch!
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich wünsche Ihnen, ob mit oder ohne Lichterkette, ein warmes
Licht in der Dunkelheit.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm
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