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Donnerstag, 19. November 2015

Ein Schriftsteller regt zum Nachdenken an – Dietmar Ostwald


 

„Durch das Lesen tauche ich in fremde Welten ein. Wenn der Schriftsteller dazu noch ein guter Maler ist, der mir in meiner Fantasie Bilder malt, mich fesselt oder zum Nachdenken anregt, lege ich das Buch nicht aus der Hand. Hermann Hesse, Erich Maria Remarque, Ernst Weiß, Fjodor Dostojewskij usw. waren Meister darin“, so der Schriftsteller.
 
Dietmar Ostwald lebt in Arnsberg, einem romantischen Ort im schönen und waldreichen Sauerland. Der gebürtige Thüringer schrieb seine ersten Erzählungen bereits mit fünfzehn Jahren und sagt, dass er mit den Jahren einen anderen Blickwinkel zum Leben bekommen hat. Seit seiner Flucht 1975 beschäftigt er sich deshalb intensiv mit der untergegangenen DDR und bleibt in seinen Werken seinem Thema treu, die gleichzeitig eine literarische Aufarbeitung seiner Vergangenheit ist.




Sein Debütroman Das Phantom aus der Vergangenheit erschien 2011 und ist eine Liebesgeschichte mit politischem Hintergrund der DDR. Der Roman handelt von dem verschlossenen Märchenerzähler Dieter Klein, der mit seinem ehemaligen Peiniger, dem Stasihauptmann Stein, konfrontiert wird. Auch muss er sich einer schmerzvollen Vergangenheit stellen, als Steins Tochter Petra den Kontakt zu ihm sucht und sich in ihn verliebt.
2012 folgte sein Roman Die Schattenlakaien. Dieser geht der Frage nach: Wie war es wirklich, das tägliche Leben in der DDR? Ein Stück Lebensgeschichte junger Menschen lässt es uns authentisch und wahrheitsgemäß erleben. Dabei geht es um ganz normale Jungen und Mädchen, die nichts anderes wollten, als gute Musik zu hören, Bücher zu lesen, am Weltgeschehen teilzunehmen, sich gegen Lügen und Willkür zur Wehr zu setzen.

Das Theaterstück Aktion Kornblume erschi8en 2011 und ist ein Teil unserer deutschen Geschichte, eine Geschichte aus den Tagen des Mauerbaus, wie sie nicht nur vielleicht passiert ist in der DDR … Ein Hauptmann der Stasi erpresst einen Dorfbewohner mit seiner Nazi-Vergangenheit zu Spitzeldiensten. Allzu leicht lässt sich dieser darauf ein, hat längst sein Mäntelchen nach dem Wind gehängt.
Der Schriftsteller zeigt auch ein gutes Herz für die Kleinen. Mit lachenden Augen schrieb er das Kinderbuch Von Engeln, Drachen und mutigen Kindern, das 2013 mit neuer Auflage im EPV-Verlag herausgekommen ist. Diese spannenden Kurzgeschichten sind für Kinder ab sechs Jahre und bieten viel Abwechslung. Denn sie werden allen Schulkindern gerecht und eignen sich zum Vorlesen und Selbstlesen - und dank der Malvorlagen fördern sie die Kreativität.





Gespannt warten wir auf seinen Krimi, der in der ersten Hälfte des Jahres im EPV Verlag erscheinen und wahrscheinlich den Titel Die Diener des ehrenwerten Herrn Exitus haben wird. In diesem Buch werden die Hintergründe der NSU – Morde beleuchtet.  
Wie bei all seinen Werken wird uns Dietmar Ostwald wieder zum Nachdenken anregen.      

Die Grundlage für das Theaterstück Das Zwiegespräch ist ein Gedicht. Dietmar Ostwald ist der Frage nachgegangen, wie weit hindern die gesellschaftlichen Normen uns daran, so zu leben, wie man gern möchte. Das Theaterstück wurde 2013 in Mülheim uraufgeführt.

Dietmar Ostwald ist ein geschätzter und überall gern gesehener Autorenkollege. Ihm ist kein Weg zu weit, um seine Kollegen bei Veranstaltungen in NRW zu unterstützen und wissbegierig neue Literatur aufzunehmen. Mit seinem wachsamen Blick setzt er sich einer Vielfältigkeit auseinander und philosophiert gern, kann auch angenehm kritisch sein. Der Autor ist sehr aufmerksam, und ich habe manchmal das Gefühl, dass er das geschriebene und auch gehörte Wort konzentriert aufsaugt. Manche Lyrik und Geschichten, die seiner Feder entsprungen sind, gleichen melodischer Musik oder entführen in die Natur mit friedlicher Idylle, die faszinieren kann. Seine Gedanken dienen der Gerechtigkeit, seine Literatur hat immer einen Hintergrund.

Der sympathische Schriftsteller hat mir verraten, dass es einen Kirschbaum gibt, unter dem er stundenlang sitzen kann und unter dem ihm seine Geschichten einfallen. Es muss ein besonderer Kirschbaum sein …
(Interview und Text: ©Dietmar Ostwald / Ina Tomec, Cover: Dietmar Ostwald)

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