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Mittwoch, 2. November 2016

Der alte geist des Butlers Teil 8

Ohnmacht ist nur ein Ausweg ins Land der unermesslichen  Kopfschmerzen Teil 8


Er saß in der Dunkelheit seines Büros, seit dem er Kind war hatte er Dunkelheit immer als etwas Negatives wahrgenommen. So hatte er die Angewohnheit, einfach das Licht auszuschalten, wenn es ihm nicht gut ging, damit das Tageslicht niemals seine Tränen zu Gesicht bekam. Es war sinnlos, dass wusste er, wie ein Kind, dass die Augenschloss und dann glaubte unsichtbar zu sein, würde sein gebrochenes Herz nicht einfach weggehen, sobald er das Licht wieder einschaltete.

Marie, war seit sieben Tagen, seit einer Woche schon nicht mehr zu Arbeit gekommen. An diesem Abend der so schön hätte sein sollen, ach hatte er sich Gedanken gemacht, ach war er aufgeregt gewesen, ging alles so schrecklich schief. Was hätte er sich das auch denken können? Am Anfang hatte er angenommen, sie hätte, wegen der Aufregung einfach nur zu tief ins Glas geschaut, das war ihm auch schon mal passiert, und mit diesem Mädchen (seiner ersten Liebe) war er daraufhin vier lange Jahre zusammen gewesen. Natürlich hatte er nicht angenommen, dass sie wirklich einen Geist gesehen hatte, das war absurd, so etwas wie Geister gab es nur in Horrorstorys oder an Halloween, oder wenn kleine Kinder sich aus Spaß ein Bettlaken über den Kopf stülpten um ihre Eltern zu erschrecken (was in 90 Prozent aller Fälle missling aber: Psst!). Nun war er sich völlig sicher: Marie war Irre. Jetzt saß er da wie ein Häufchen Elend immer noch Kopf über Bauch, Hand über Fuß nein, Hals über Kopf in diese völlig Irre, total Kranke, elende Wahnsinnige verliebt, und ich weiß ja nicht ob einer von euch das schon mal war, aber ich hab gehört, das ist ziemlich anstrengend.

Ach ja und kennt ihr einen gewissen Geist mit dem besten Timing der Welt? Wisst ihr was als nächstes kommen wird?

„Entschuldigung mein Herr, ich möchte ja wirklich nicht stören.“, ertönte eine Stimme vor ihm. Vor Schreck zuckte Johannes zusammen, erkennen konnte er in der Dunkelheit aber natürlich nichts, deswegen nahm er an, dass der Mann, der nun ganz sicher vor ihm stand, und sich ziemlich komisch ausdrückte, sich in der Dunkelheit und während er in Gedanken war, angeschlichen hatte. „Hey!“, antwortete er also aufgebracht, „Man schleicht sich nicht einfach so an jemanden ran! Warum haben sie das Licht nicht angemacht?“ „Weil es mir nicht möglich ist.“, antwortete sein Gegenüber ruhig, „Ich  bin immateriell.“ „Ja…“ , meinte  Johannes, hörte aber nicht richtig zu, da er schon aufgestanden war um nach dem Lichtschalter zu tasten, den er aber zunächst nicht fand. „Weiter links.“, meinte der Mann, mit einem recht arroganten Ton wie Johannes fand, als er schließlich den Lichtschalter fand und sich Ruckartig zu dem Mann umdreht und ihm die Hand reichte, die in seiner Brust landete. Wortwörtlich in seiner Brust, nicht auf, nicht an, sondern in seiner Brust, genau genommen, da wo sein Herz liegen müsste, mitten in seinem Brustkorp. Johannes Hand selbst kribbelte leicht, als wäre seine Hand nicht in der Brust eines Mannes sondern vor einem Ventilator. Erst völlig erstarrt zog Johannes seine Hand nun ruckartig an. „Wie…?“, perplex schaute er nun diesen Mann vor sich an.

Er trug eine schwarze Uniform mit einer Chauffeurmütze unter der seine grauen Haare hervorragten, sein schwarzer Oberlippenbart war nach unten verzogen, wie auch seine Mundwinkel und in seinen Augen stand Sorge. Die Hände hatte er in den Manteltaschen seiner Uniform, als wüsste er im Moment nichts anderes damit anzufangen.

„Wer-, wer sind s-sie?“, fragte Johannes nun, stotternd, mit zitternder Stimme, es war schwer auch nur ein Wort heraus zu bringen mit einem…, Was-auch- immer-keine-Ahnung vor sich (Nein, er würde jetzt nicht Geist sagen). „Entschuldigen sie werter Herr, Haufinger, Ernst Haufinger mein Name.“, sagte er und machte einen Knicks dabei. „Die Werte Frau Meißner hat ihnen doch sicher von mir erzählt. Ich würde ihnen ja die Hand geben, wie es der Brauch verlangt nun, wie sie bereits festgestellt haben, weil sie mir wohl nicht glauben schenkten, bin ich immateriell, es ist nebenbei unfreundlich einfach in jemanden rein zufassen.“, das war das letzte was er hörte bevor im schwarz vor den Augen wurde und er einfach nach hinten wegkippte. Verdammt. Jetzt wurde er auch noch Irre. Bei dem Stress hätte er sich das ja denken können.


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