Die Welt ist komisch die Tage, einerseits leben wir in einer Zeit, in der die Welt Tag für Tag immer kleiner zu werden scheint, so viel ist schon entdeckt und so wenig Neues gibt es zu erforschen. Die Ländergrenzen schwinden durch die Globalisierung immer mehr, und die Länder die einst Großmächte waren, scheinen nur dahin zu schwinden. Andererseits verändert sich unsere Gesellschaft ständig zum schlechteren, während die Nachkriegsgesellschaft in Deutschland, genügsam war, vorsichtig und mit dem einfachen Leben zufrieden war, leben wir heute in einer Konsumgesellschaft, einer Ellenbogengesellschaft. Gerade an Feiertagen merkt man das ganz besonders. Wenn sich Tausende Menschen, am 23. Dezember gleichzeitig aufmachen um noch die letzten Geschenke für ihre Lieben zu kaufen, lustlos, unter Geschenke und Handlungsdruck, mürbe durch die bereits getätigten Anstrengungen zur Vorbereitung der Feiertage. Die Geräuschkulisse ist ohrenbetäubend, schreiende Kinder, hetzende Mütter, stöhnende Männer, meckernde Menschen, das Fest der Liebe und doch empfinden die Menschen zu diesen Zeitpunkten keinerlei Liebe, keine Ruhe, während sie die Geschenke für ihre Liebsten aussuchen. Verloren im Niemandsland beobachtete ich sie in ihrer Aggression, die endlos zu sein schien und es machte mich traurig. Durch die obere Rolltreppe schwärmen mehr, böse frustrierte Menschen in meine Etage, während wie kaputte Roboter, die Fertigen von ihnen von einer weiteren Rolltreppe nach unten in die Fressmeile getragen werden. Ein lustloser mit einer nervigen Glocke bewaffneter vor sich rum´ho´endener Weihnachtsmann, springt in meinem Blickfeld dumm herum. Seine Augen stark gerötet vom Alkohol, welcher ihm das Ganze wohl erst erträglich machte.
So voll wie der war bemerkte er nicht die dunkle Gestalt, die
hinter ihm auftauchte, ich jedoch sehr wohl, ein Geräusch des Entsetzens
entfuhr mir, was mir einen verwirrten Blick einbrachte, bevor sich das
Messer von Hinten herum in seine Brust
bohrte und er röchelnd gegen seinen Mörder kippte, der ihn darauf losließ und
die Flucht ergriff. Ich war starr vor Angst, konnte mich nichtbewegen, nichts
sagen, doch ich wusste, dass dieser Mann tot war. Und die Welt hatte einen
Weihnachtsmann weniger und ein Weihnachtself hatte seinem Leben ein Ende
bereitet, keuchende, hastende Menschen eilten um ihn herum und bemerkten lange
Zeit nicht, das dort ein Toter auf dem Boden lag. Bis der grelle Schrei einer wasserstoffblonden, auf hochhackigen Schuhen
wandelnden, mit riesigen Silikonbrüsten bewaffneten, für nachmittags halb vier
zu stark geschminkten, dennoch alles registrierenden jungen Frau (Oh verzeiht,
eine Dame), die geschäftige Tun zerriss
und zum erliegen brachte, alle erstarten, registrierten was geschehen war und die Welt geriet aus den Fugen, Eltern
zehrten ihre Kinder weg, doch der Rest rannte nicht etwa weg, oder war
geschockt…nein… sie holten alle wie besessene ihre Smartphone raus. Wer wollte
noch nicht ein Selfie mit einer Leiche? Und dann noch ein Weihnachtsmann! Das
muss ich erst mal auf Instagram posten.
Irgendein vernünftiger Nerd in Pullunder kam dann mal auf die
durchaus schlüssige Idee, die Polizei zu rufen, wow Menschenmassen sind echt
dumm, und die klugen, das sind die die raus stechen. Fünfzehn Minuten später
kamen dann Polizeibeamte angehetzt (Von wegen sieben Minuten Bestzeit), die die
Menge vertrieben und mit einer Rolle
Absperrband den Tatort kennzeichnete, wie mit Geschenkband eingepackt, sah das
aus. Nach kurzer Zeit kam ein wütender Geschäftsmann, ach Mensch, so eine
Leiche hält den Verkehr auf…Kann man die nicht weg machen? Spuren wer braucht
sowas? Eine ganze Traube hat sich um den Tatort versammelt, ich kann nicht mehr
sehen, was für´n Scheiß. Zeugen werden befragt, das kann man durch das Laute
Gebrabbel der Leute hören, die Presse trifft ein, macht eine Sensation draus,
aber, alle sind da und niemand hat was gesehen, naja außer mir, aber mich fragt
ja keiner. Ach Moment! Da ist ein kleiner Junge der erzählt den Beamten, total
verängstigt, dass ein böser Weihnachtelf, den Weihnachtsmann umgebracht hat.
Ungläubig und ratlos sehen sie sich in ihren blauen en und mit ihren Schnauzbärten an. Man kann ihnen ihre
Gedanken ablesen. Die Frage steht im Raum…Sollten sie dem Jungen das wirklich
abnehmen, man kann es in ihren dicken Köpfen rattern hören… und ich hatte
angenommen Polizisten wären schlau… na wahrscheinlich nicht schlauer als der
Rest der Menschheit. Mit einem, für
einen Mann, ungewöhnlichen Piepsstimme, gibt er dann doch durch, dass nach einem
Weihnachtelf gesucht wird und dreht sich zu seinem Kollegen um der erneut den
Besitzer der Passage befragt, der nun duckmäuserisch um deren Ruf bedacht ist.
Eine Stunde später, ich bin auf dem Weg heraus, ziehen die
Polizisten einen, um sich schlagenden, zappelnden, Weihnachtself zu ihrem Einsatzwagen, wie eine Maus in
meinem Maul, benimmt er sich. Haben wohl eine ordentliche Jagt veranstaltet,
wäre nur zu gern dabei Gewesen.
Ihr fragt jetzt wohl warum ich, dass nicht geholfen habe,
nichts erzählt habe, das Problem ist,
sie verstehen mich nicht, das sind ja schließlich Menschen…und ich bin ein
Hund. Und jeder weiß, Pfote drauf, Hunde sind die besseren Menschen. Ach Mist,
mein Frauchen wird wieder ungeduldig, ich muss aufhören.
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